Gunnar Fehlau beendet Workpacking-Tour: „Eine besondere und sehr intensive Zeit“
Im Januar 2023 lud „Velopreneur“ Gunnar Fehlau Hausstand und Laptop in sein E-Lastenrad und arbeitete ein Jahr lang von unterwegs, besuchte Freund:innen, Kolleg:innen und Geschäftspartner. 12.505 Kilometer standen am Ende auf dem Display seines E‑Lastenrades. Aber eine Kilometer-Rekordjagd war nie das Ziel.
Fehlau ging es darum, Arbeiten und Abenteuer auf eine neue Weise zusammenzubringen – so wurden aus „Homeoffice“ und „Bikepacking“ schließlich die Idee und das Wort „Workpacking“ geboren. Für Gunnar Fehlau versöhnt sein Reise- und Arbeitsformat die tief im Menschen verwurzelte nomadische Sehnsucht mit der digitalen Arbeitswelt: „So werden Arbeiten und Alltag, Reisen und Radfahren in eine neue Balance gebracht, die nachhaltiger funktioniert als Fernreisen oder Work-and-Travel per Auto. Und sie schont die eigenen Zeit- und Geldressourcen.“
Während seiner Reise, die Fehlau kreuz und quer durch die ganze Republik sowie in die Schweiz, Österreich, Frankreich und die Niederlande führte, waren es vor allem die vielen persönlichen Begegnungen und die große Gastfreundschaft überall, die ihn berührten. „Ob Übernachtungsangebote, Hilfe bei der Logistik oder die zahlreichen kleinen Gespräche zwischendurch – das hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen“, sagt Fehlau. Ein Fazit mag er am Ende seiner Workpacking-Tour trotzdem nicht ziehen. Zumindest noch nicht. „Es war eine besondere und sehr intensive Zeit. Meine Eindrücke muss ich jetzt erstmal sacken lassen.“
Fakten zur Tour
Fehlau legte insgesamt 12.505 Kilometer mit seinem Lastenrad zurück. Hinzu kamen noch rund 1.000 Kilometer mit anderen Rädern. Dazu zählten ein Gravelbike-Urlaub mit Sohn in Schottland sowie eine Fatbike-Tour mit Freunden. Die Tageskilometer schwankten zwischen 20 bis 118 Kilometer, was die maximale Reichweite mit einer Akkuleistung war. Fehlau nutzte insgesamt vier Akkus an seinem E‑Lastenrad. Auf der Reise passierte lediglich ein richtiger Sturz, der zum Glück glimpflich ablief. Der Temperaturunterschied war auch eine Herausfordung, nicht nur für den Fahrer, sondern auch bei der Zusammenstellung des Gepäcks: So fuhr Fehlau bei winterlichen – 9°C in den Voralpen als auch bei 38°C im Sommer. Sein Zelt schlug er dabei gerne einmal an eher ungewöhnlichen Plätzen auf, z. B. im Pressegarten der Messe Friedrichshafen, wo lange Jahre die Weltleitmesse Eurobike stattfand. Insgesamt nächtigte er während der Tour 220 Nächte draußen, entweder im Zelt oder gleich ganz unter dem Sternenhimmel. Als einen persönlichen Rekord bezeichnet der Workpacker, dass er einmal fünf Arbeitsorte an einem Tag hatte.